Im Jahr 2024 wurden im Schwarzwald 111 balzende Auerhähne gezählt. Damit stabilisiert sich die Zahl der Auerhühner im Schwarzwald
Bereits
letztes Jahr waren die Zahlen von 97 auf 106 gestiegen. Nun gibt es
dieses Jahr abermals eine Steigerung auf 111 Auerhähne. Wir freuen uns
sehr über die positive Entwicklung und den erfreulichen Anstieg
innerhalb von 2 Jahren um 14 Hähne.
Dank des Auerhuhn-Balzplatzmonitorings durch JägerInnen, FörsterInnen, OrnithologInnen und ExpertInnen des FVA-Wildtierinstituts und des Nationalparks Schwarzwald wird der Bestand genau verfolgt. Die Ergebnisse werden jährlich von Dr. Gerrit Müller, Leiter der Auerwildhegegemeinschaft im Regierungsbezirk Freiburg (AHG) und unserem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden, zusammengetragen.
Wir blicken mit Optimismus und Spannung auf die kommenden Jahre und hoffen, viele weitere Flächen pflegen und neu dazugewinnen zu können, um noch mehr Lebensraum für die Auerhühner zu schaffen.
Das Auerhuhn ist vom Aussterben bedroht.
Trotz dieser positiven Entwicklung liegt die Zahl immer noch weit unter den 260 Hähnen von 2014: Das Überleben der Auerhuhn-Population steht auf Messers Schneide.
Für den negativen Bestandstrend der letzten Jahrzehnte ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren verantwortlich: Die Abnahme geeigneter Lebensräume durch eine veränderte forstwirtschaftliche Nutzung, die vermehrte Zerschneidung des Lebensraumes, die wachsende touristische Nutzung, die Zunahme von Fressfeinden (z. B. Fuchs, Marder, Habicht, aber auch Wildschwein), zunehmend schlechtere Witterungsbedingungen und den Klimawandel.
Die vielschichtigen Ursachen für diese Entwicklung werden im Aktionsplan Auerhuhn (APA) und den aktuellen Forschungen von Coppes et al. 2016 erläutert. Die im Aktionsplan ausgearbeiteten Maßnahmen wurden in der Vergangenheit nicht ausreichend umgesetzt; nun ist es höchste Zeit die Umsetzung des Planes in allen Handlungsfeldern als oberste Priorität zu setzen. Das Aussterben von Baden-Württembergs größtem befiederten Waldbewohner zu verhindern kann nur gelingen, wenn alle Aktivitäten fachkundig in die Wege geleitet, durchgehend begleitet, koordiniert und erfasst werden.
"Die Abnahme der Auerhuhnpopulation im Schwarzwald in den letzten 50 Jahren ist nicht mehr mit Populationsschwankungen zu erklären und daher alarmierend.
Auch wenn im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Mittelgebirgen der Auerhuhnbestand im Schwarzwald weniger zurückgegangen ist und noch von einer überlebensfähigen Population gesprochen werden kann, ist es angesichts des aktuellen Tiefstandes der Population sehr wichtig, dass bei der Beurteilung von allen Vorhaben, welche möglicherweise Auerhühner negativ beeinflussen könnten, das Vorsorge-Prinzip angewendet wird".