Das seltsame Tier aus dem Norden
Weltweit ist das Auerhuhn hauptsächlich in den Weiten der Eurasischen Nordhalbkugel zu finden. In Mitteleuropa findet man das Auerhuhn nur noch in den Alpen und in kleineren Inselpopulationen in den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald.
Das Hauptverbreitungsgebiet des Auerhuhns erstreckt sich von Skandinavien bis zum Baikalsee in Sibirien. Insgesamt leben in Europa noch ca. 760.000 – 1.000.000 Brutpaare.
Das Auerhuhn kommt in Baden-Württemberg aktuell nur im Schwarzwald vor. Einzelvorkommen im Allgäu / Adelegg hängen mit den Verbreitungsgebieten in Bayern zusammen. Außerhalb Baden-Württembergs gibt es in Deutschland noch einige Restpopulationen im Fichtelgebirge, im Bayerischen Wald, in Thüringen und im Alpenraum.
Derzeit wird in der Niederlausitz (Brandenburg) ein Wiederansiedlungsprojekt mit Wildfängen aus Schweden durchgeführt.
Die Population im Schwarzwald wird in vier Teilgebiete (Teilpopulationen) unterteilt: Nord-, Mitte-, Süd- und Baar/Ostschwarzwald. Die Teilgebiete sind miteinander vernetzt.
Wegen seiner imposanten Körpergröße und seinem Bedürfnis nach Schutz und Nahrung, braucht das Auerhuhn entsprechend viel Raum. Für eine gesunde Mindestpopulation von 500 Tieren gehen Wissenschaftler der Uni Freiburg und der FVA von einem Flächenbedarf von mindestens 500 km² aus. Das entspricht mehr als 70.000 Fußballfeldern.
Das Auerhuhn gilt als nacheiszeitliche Reliktart. Historische Quellen belegen, dass es schon um das Jahr 1500 im Schwarzwald vorkam. Die Jagd auf Auerhühner ist wegen der abnehmenden Populationsgröße seit 1971 verboten. Trotzdem sinkt die Zahl des Hühnervogels seither weiter.