Auerhuhn Schwarzwald Patenschaf

Auerhuhn Glossar

Auerhuhn Glossar

In der Auerhuhnwelt werden viele Fachworte verwendet. Die wichtigsten Begriffe rund um´s Auerhuhn veröffentlichen wir hier nach und nach.

An Balzplätzen werden im Frühjahr die Anzahl der balzenden Hähne erfasst. Daraus lässt sich ableiten, ob der Auerhuhnbestand zu- oder abnimmt.

Ein Balzplatz ist eine Lichtung oder ein halboffender Bereich im Wald, an welchem sich im Frühjahr die Hähne und Hennen zur Fortpflanzung treffen. Vereinfacht vorgestellt, befinden sich Balzplätze in der Mitte eines Kuchen. Die einzelnen Kuchenstücke symbolisieren dabei die einzelnen Reviere der Hähne.

Die genaue Lage der Balzplätze kennen nur wenige Auerhuhnexperten, denn eine Störung während der Balz gilt es unbedingt zu vermeiden. Denn nach dem langen, kräftezehrenden Winter müssen die Auerhähne nochmal alle Energie für die Balz mobilisieren.

Bereits in den frühen Morgenstunden suchen sich die Auerhuhnexperten einen guten Platz in der Nähe des zu beobachteten Balzplatzes. Sobald sie ihren Platz eingenommen haben, werden alle Geräusche und Bewegungen vermieden, um für die Auerhühner möglichst unsichtbar zu bleiben. Teilweise bedeutet dies ein stundenlanges Ausharren bei eisigen Temperaturen.
Mit großem Glück treffen zur Dämmerung dann die ersten Hähne und etwas später auch die Hennen ein. Alle balzenden Hähne werden dann gezählt. Die so erfassten Daten werden gesammelt und an die Fortsliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) weitergeleitet. Der FVA obliegt das Monitoring zahlreicher Waldvogelarten.

Mit den Zählungen lassen sich keine absoluten Zahlen erfassen. Die Methode dient vielmehr der Ableitung eines Populationstrends: nimmt die Anzahl an balzenden Hähnen zu oder ab?
Es werden nur balzende, d.h. geschlechtsreife Hähne gezählt - Junghähne werden nicht erfasst. Auch können Zählungen nicht an allen Balzplätze jederzeit stattfinden. Das wäre organisatorisch und personell nicht zu leisten. Zudem wäre dies eine zu große Beunruhigung für die sensiblen Auerhühner.

Auch wenn das Balzplatzmonitoring nur eine Annäherung der tatsächlichen Anzahl von Auerhühnern abbilden kann, ist es es eine wertvolle Methode für eine Abschätzung des Bestandes und der Ableitung von Populationstrends.

Weitere Methoden zur Erfassung des Auerhuhnbestandes sind das Zufallsmonitoring und das Resproduktionsmonitoring.

Die Schaffung von neuem Lebensraum bzw. die Pflege vorhandener Lebensräume für das Auerhuhn wird Habitatpflege genannt. Im Zeitraum vom 16. Juli bis zum 30. November dürfen in Auerhuhnlebensräumen Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Außerhalb dieses Zeitraums sollten Waldarbeiten im Auerhuhnslebensraum nur in Ausnahmefällen (z.B. nach Stürmen) durchgeführt werden, um die Balz, Brut und Aufzuchtszeit der Küken nicht zu stören.

Das Ziel der Habitatpflege ist die Auflichtung und Strukturanreicherung eines zu dunkel und dicht gewordenen Bestandes:

an einigen Stellen werden Bäume entfernt um Lichtinseln zu schaffen. So kommt auch wieder ausreichend Licht auf den Waldboden, damit die Heidelbeere wachsen kann. Alle entfernten Bäume und Äste werden auf Haufen gesammelt, um Nährstoffe auf wenigen Stellen zu bündeln und Strukturreichtum zu schaffen.

Für Waldbesitzende gibt es Fördermaßnahmen, um den waldbaulichen Mehraufwand zu kompensieren, Privatpersonen und Vereine können beim jährlichen Habitatpflegetag mithelfen neuen Lebensraum zu schaffen.