Erstaunlich gute Flieger
Auerhühnern wird oft nachgesagt sie seien keine guten Flieger. Vogelzüge, wie beispielsweise von Weißstörchen bekannt, unternehmen die in der Regel standorttreuen Waldvögel tatsächlich nicht. Das bedeutet aber nicht, dass Auerhühner, wenn es nötig wird auch erstaunlich gut fliegen können. So können sie beispielsweise, zur Flucht vor Fressfeinden, recht steil und hoch zwischen Bäumen auffliegen. Auch halten sie sich gerne an erhöhten Plätzen auf, von denen aus sie nach einigen wenigen Flügelschlägen weit davongleiten können.
Auch unternehmen Auerhühner größere Ortswechsel. Jungvögel etwa wandern von ihren Aufzuchtsgebieten weit ab. Weibchen wandern dabei sogar weiter als Männchen. So können junge Auerhennen Gebiete in 30 Kilometern Entfernung besiedeln, junge Hähne zieht es hingegen oft nur etwa 15 Kilometer weit.
Durch beringte Tiere sind auch extreme Wanderbewegungen bekannt geworden, wie beispielsweise die einer Henne bei Salzburg, die 120 Kilometer entfernt im Böhmerwald wieder gefunden wurde (Berthold 2021, S. 81)
Ebenfalls über beringte Tiere weiß man von Wanderbewegungen von Auerhühnern aus dem Thüringer Wald in den Bayerischen Wald (Thüringen Forst mündl. 2025)
„Versprengte“ Auerhühner gibt es auch in Baden-Württemberg, wo Hennen dann in aktuell eigentlich nicht mehr besiedelte Gebiete vordringen, sogar bis in die Schwäbische Alb (Hölzinger u.a. 1990 in Berthold 2021)