Lücken für Küken - Lebensraum für die nächste Generation
„Lücken für Küken im Privat- und Kommunalwald“ ist ein Teil des Sonderprogramms des Landes Baden-Württemberg zur Stärkung der biologischen Vielfalt.
Das auf zwei Jahre angelegte Projekt „Lücken für Auerhuhnküken im Privat- und Kommunalwald“ hat mehrere Ziele. Mit Fokus auf privaten und körperschaftlichen Wald wird ein Förderprogramm erarbeitet, das finanzielle Anreize dadurch schaffen soll, dass der durch die Habitatpflege entstehende Mehraufwand und Minderertrag ausgeglichen wird. Außerdem soll das "durch die Pflegeeingriffe erhöhte Risiko für die Bestandessicherheit aufgefangen werden.
wieso "wird ... erarbeitet"? Besteht und läuft Programm nicht bereits? Würde den ersten Teil des Satzes rauslassen, da er es so lange und kompliziert macht und man aus dem Satz davor ja theoretisch schon weiß, dass es um privaten und körperschaftlichen Wald geht...
Vielleicht: "(...) mehrere Ziele: Das Förderprogramm schafft finanzielle Anreize, um den durch die Habitatspflege entstehenden Mehraufwand und Minderertrag auszugleichen. Außerdem wird das durch die Pflegeeingriffe erhöhte Risiko für die Bestandessicherheit aufgefangen."
Welche Maßnahmen werden gefördert?
Das Projekt stützt sich auf den 2008 veröffentlichten Aktionsplan Auerhuhn und die darin enthaltenen Empfehlungen zur Lebensraumgestaltung. Wichtige Bedeutung kommt dabei dem Anlegen von Lücken (= Freiflächen) zu.
Dabei sollen Freiflächen in den vielfach dicht geschlossenen Waldbeständen geschaffen werden, die zwischen 0,1 und 1 Hektar groß sind und dadurch genügend Lichteinfall auf den Waldboden ermöglichen. / oder (da nicht nur gemacht werden soll sondern schon wird): In dicht geschlossenen Waldbeständen wird die Schaffung von Freiflächen mit einer Größe zwischen 0,1 - 1 Hektar gefördert. Dadurch wird ein ausreichender Lichteinfall auf den Waldboden ermöglicht. Dies fördert eine vielfältige Bodenvegetation, tiefbeastete Bäume und eine hohe Strukturvielfalt. Somit werden sowohl Nahrungs- als auch Deckungsmöglichkeiten für Altvögel und für frisch geschlüpfte Küken deutlich verbessert.
Erstere profitieren von einem guten Angebot an Beeren, Knospen und Kräutern, Letztere vom gesteigerten Insektenvorkommen an warmen, besonnten Standorten. Diese Strukturen und ein erhöhtes pflanzliches und tierisches Nahrungsangebot sind für weitere (zum Teil bedrohte) Vogelarten, aber auch für Fledermäuse und Reptilien von Vorteil. So lässt sich mit dem „Aushängeschild Auerhuhn“ letztlich die Biodiversität und auch die strukturelle Vielfalt im Wald erhalten.
Das Anlegen derartiger Lebensraumstrukturen kann sowohl durch spezielle Pflegeeingriffe als auch im Rahmen regulärer forstwirtschaftlicher Maßnahmen erfolgen. Da im Vergleich zur regulären Bestandspflege mit einem Mehraufwand bzw. einem Minderertrag zu rechnen ist, wenn heterogen und in variabler Stärke durchforstet wird oder Lücken geschaffen werden, ist ein angemessener finanzieller Ausgleich von großer Bedeutung. Dieser wird aus vorhandenen Projektmitteln geleistet. Insbesondere für private Waldbesitzer ist bei bestehenden Förderprogrammen, neben einem oftmals hohen bürokratischen Aufwand, vor allem ein zu geringer finanzieller Anreiz Grund für die ausbleibende Inanspruchnahme.
Anders als bei den klassischen einschlägigen Förderungen und angesichts der teils dramatischen Populationsrückgänge liegt der Fokus auf der unbürokratischen und praxisnahen Umsetzung von Maßnahmen und nicht auf einer langen Zeitbindung. Angelehnt an das Bild des „rotierenden Mosaiks“ im Aktionsplan Auerhuhn legen sich Waldbesitzende mit ihrer Entscheidung zur Habitataufwertung für das Auerhuhn somit nur für 5 - 10 Jahre fest.