Der Geschlechtsdimorphismus
Etwas haben die drei Vogelarten Auerhuhn, Gänsesäger und Neuntöter gemeinsam. – Der Lebensraum und die Körpergröße sind es nicht: Die den Bergwald bewohnende ungefähr 60 cm große Auerhenne und vor allem der knapp 1 m große Auerhahn sind etwas größer als die ca. 58-66 cm großen am und im Wasser lebenden Gänsesäger. Und damit sind diese beiden Arten nochmal deutlich größer als der etwa 17 cm große Neuntöter, der in offen strukturierten Landschaften mit vielen Dornenhecken seinen Lebensraum finden.
Gemeinsam ist diesen Vogelarten jedoch ein stark ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus. Das bedeutet, dass sich die Weibchen deutlich von den Männchen unterscheiden. Der größere Schwarz-braun gefärbte Auerhahn hat mit seinem grün schimmernden Brustschild kaum Ähnlichkeit mit der bräunlich gut getarnten Auerhenne. Auch das schwarz-braune Gänsesäger- und das bräunlich getarnte Neuntöter Weibchen sind deutlich unterschiedlich gefärbt als das schwarz-weiße Gänsesäger- und das braun-blaue Neuntöter Männchen mit seinem schwarzen Augenstreif.
Der Geschlechtsdimorphismus bei Vögeln kommt oft daher, dass sich das Männchen im Werben um die Weibchen in einem Prachtkleid präsentiert, während die Weibchen zum Schutz vor Fressfeinden gut getarnt bleiben.