Kettensäge und Mulchmaschine für den Artenschutz?
Für viele klingt es zunächst wie ein Widerspruch, wenn im Namen des Naturschutzes im Wald mit schwerem Gerät Bäume gefällt werden und Naturverjüngung durch Mulchmaschinen entfernt wird.
Man muss sich jedoch vor Augen halten, dass der Wald ohne die steuernde Hand des Menschen ganz anders aussähe.
Auf großen Flächen gäbe es lichte Bereiche, etwa wo Stürme, Insektenbefall und sogar Feuer den Wald immer wieder - ohne den eingreifenden Menschen – auflichten würden. Entstehen heutzutage Freiflächen durch Sturm oder Käferkalamitäten, werden diese oft unmittelbar wieder aufgeforstet. Vor Jahrhunderten, bevor der Mensch sie verdrängte oder ausrottete, haben auch große Säugetiere, wie etwa der Auerochse, oder Wildpferde und Wisente, durch den Fraß von jungen Trieben und Kleinbäumen immer wieder Lichtinseln geschaffen und offengehalten. Nicht zuletzt war insbesondere der Schwarzwald einst auf großer Fläche von Mooren bedeckt. Auf diesen konnten nur spärlich Baumspezialisten, wie etwa die Spirke wachsen und erst nach deren Trockenlegung entstanden hier dichte Forste. Ohne diese natürlichen Einflüsse ist es für den Schutz von Tierarten wie dem Auerhuhn, das auf solche lichten Bereiche angewiesen ist, daher entscheidend solche Lichtinseln von Menschenhand wiederherzustellen und den Wald gegebenenfalls auch mit dem Einsatz von Maschinen aufzulichten.