Die Cowgirls und Cowboys unter den Raufußhühnern
Von den europäischen Verwandten des Auerhuhns haben wir euch bereits einige Male, wie beispielsweise im Artikel über die Raufußhühner im Schwarzwald oder das Alpenschneehuhn berichtet.
Doch nicht nur in Europa gibt es Raufußhühner. In Nordamerika, in den weiten Ebenen des „Wilden Westens“ kommt ein besonderes Raufußhuhn vor. Die Hennen und die Hähne des sogenannten Präriehuhns, lat. Tympanuchus cupido sind damit sozusagen die Cowgirls und Cowboys unter den Raufußhühnern. Im Englischen wird die Art „Greater Prairie-Chicken“ oder „Pinnated Grouse“ genannt.
Ursprünglich war das Präriehuhn bis an die Ostküste der USA verbreitet. Mittlerweile beschränkt sich das Hauptvorkommen allerdings auf einige Staaten des Mittleren Westens, North und South Dakota, Nebraska, Kansas und Colorado.
Die Umwandlung von ursprünglicher Prärie in Ackerland war dabei einer der Hauptgründe für die Verkleinerung des Vorkommensgebietes. Als Nahrung dienen dem Präriehuhn Samen, Gräser und Triebe der Präriegräser. Wo diese mittlerweile fehlen, werden sie gelegentlich durch den angebauten Soja und Weizen ersetzt.
Neben einem rötlich-orangen Auswuchs über den Augen - entsprechend der Rose beim Auerhahn - besitzen Präriehähne zwei große gelb-orange Luftsäcke, die bei der Balz aufgeblasen werden. Mit zusätzlich aufgestelltem Schwanz und den charakteristischen Ohrmuschelfedern drehen sich die Hähne dabei mit Stampfbewegungen im Kreis und geben dumpfe, heulende Töne von sich. Wie das Auerhuhn behalten auch Präriehühner Balzplätze oft jahrelang bei.
Nach der Balz nistet die Henne in einer dichten Vegetationsdecke in der Nähe des Balzplatzes. Innerhalb von etwa 25 Tagen brütet sie 8-12 gesprenkelte Eier aus und kümmert sich 6-8 Wochen lang um die Küken. Als Nahrung dienen den Jungvögeln Insekten.
In seinem Werk „Birds of America“ hat der Ornithologe John James Audubon dem Präriehuhn im 19. Jahrhundert auf besonders schöne Art und Weise ein Andenken geschaffen, siehe Abbildung.