Den Auerhühnern auf der Spur
...auf der Suche nach indirekten und direkten Nachweisen
Trittsiegel
Spuren aus der Vergangenheit? Nicht ganz: Diese urigen Spuren oder auch Trittsiegel genannt stammen tatsächlich von unserem Urvogel, dem Auerhuhn.
Die Trittsiegel sowie Federn, Huderpfannen, Losung usw. gehören zu den indirekten Nachweisen. Bei Bildern oder Sichtungen spricht man hingegen von direkten Nachweisen.
Im Winter haben die Auerhühner ihre „Schneeschuhe“ an, sprich die Füße sind dicht befiedertet, sodass die Trittsiegel breiter wirken.
Losung
Wusstet ihr, dass ein Auerhuhn im Schnitt alle 20 Minuten Losung absetzt? Für das Monitoring der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt ist die Losung ein wichtiger Bestandteil.
Die Losung ist walzenförmig, hat einen Durchmesser von circa 1 cm und ist zwischen 5 – 6 cm lang, wobei die Losung der Henne etwas kleiner ist als die des Hahns. Man unterscheidet zwischen Sommer- und Winterlosung. Die Winterlosung besteht hauptsächlich aus den schwer verdaulichen Koniferennadeln und ist hellbraun. Die Sommerlosung ist meist dunkelbraun und manchmal sogar schwarz, wenn es besonders viele Heidelbeeren zu fressen gab.
Huderpfannen
Das Auerhuhn nimmt zur Gefiederpflege Staubbäder, es hudert. Dafür scharren die Auerhühner, in Bereichen, die der Sonne ausgesetzt sind, also schnell trocknen, sogenannte Huderpfannen. Diese „Badestellen“ bestehen meist aus Sand, Humus oder Nadelstreu und haben einen Durchmesser von 25 – 30 cm. Im #auerforest findet man sie besonders an Bestandesrändern und Wurzeltellern. Aber auch Wegböschungen sind beliebte Plätze zum Hudern, deshalb lohnt es sich auch am Wegesrand Ausschau zu halten. Oft findet man Losung und Federn in der Nähe der Huderpfanne.
Wenn man in den Hochlagen aufmerksam nach Spuren Ausschau hält, kann man mit etwas Glück Nachweise des Urvogels finden. Also: immer schön die Augen offen halten 😊
Nachweise können dem jeweiligen Wildtierbeauftragten des Landkreises gemeldet werden. Sie werden dann durch die Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt geprüft. Allerdings solltet ihr bitte nicht querfeldein nach Auerhuhnnachweisen im Wald suchen. Das würde die Tiere nur unnötig stören und kann, je nach Jahreszeit, auch lebensbedrohlich für sie werden. Vor allem in den sensiblen Zeiten sollte man sich zum Wohl der Tiere an die Leitsätze von bewusstwild halten.
Neugierig geworden?
Hier erfahrt ihr mehr über das Auerhuhn und unsere Arbeit